- koreanische Musik.
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36701Die koreanische Musik erfuhr in der Han-, Tang- und Songzeit starke chinesische Einflüsse. Seit dem 6. Jahrhundert wirkte sie, besonders über ihr reichhaltiges Instrumentarium, auf die Musik Japans ein. Der autochthone Charakter der koreanischen Musik ist bis heute wenig herausgearbeitet. Er tritt nur in der Volksmusik zutage und beruht nicht nur auf sprachlich bedingten Stimmmodulationen; z. B. kennt die koreanische Musik im Unterschied zur chinesischen Musik ternäre Taktarten. Im Rahmen der Hyangak (koreanische Musik und vor der Tangzeit nach Korea gekommene chinesische Musik) erklangen klassische Gesänge, Tanz- und Instrumentalmusik sowie ursprüngliche zentralasiatische Gauklerstücke und Maskenspiele. Von der Aak (elegante Musik), die ursprünglich nur Hofmusik chinesischer Herkunft und erst später alle höfische Genres umfasste, wird heute nur noch die rituelle konfuzianische Musik zweimal jährlich aufgeführt. Der 1493 verfasste Musiktraktat »Akhak kwebom« ermöglichte mit seinen Abbildungen eine Rekonstruktion der alten Musik. Die nichthöfische Ritualmusik gehört mit Ausnahme der Schamanengesänge (Muak) v. a. dem Bereich des Buddhismus an. Der Kunstgesang der Literati umfasst die Gattungen Kagok (zyklische lyrische Gesänge), Sijo (kurze lyrische Gesänge) und Kasa (erzählende Lieder).A. Eckardt: K. M. (Tokio 1930);A. Eckardt: Musik, Lied, Tanz in Korea (1968);Korea. Einf. in die Musiktradition Koreas, hg. v. W. Burde (1985).
Universal-Lexikon. 2012.